Ostermontag, 4 Uhr, die Wecker klingeln (um die Uhrzeit reicht einer nicht). Raus aus dem Bett, rein in die Pl¸nnen, Blick auf die Wetter-App, w‰hrend der erste Sturzkaffee anf‰ngt, seine Arbeit zu tun. Mit halboffenen Augen die Wolken auf dem Wetterradar verfolgt … kˆnnte passen. Den zweiten Kaffee gibt es w‰hrend der Fahrt nach Travem¸nde. Mit mittlerweile komplett offenen Augen bemerke ich: Das Licht schw‰chelt. Im Osten liegt eine dicke Wolkenbank, die Schleierwolken bedecken den kompletten Himmel, das Licht liegt irgendwo zwischen blau und grau, von Farbe keine Spur. 5:30 Uhr. Ich stehe am Strand, auflandiger Wind, der vor mir im Wasser stehende Badesteg h¸llt sich in missmutige Farblosigkeit. 30 Minuten und etliche Langzeitbelichtungen sp‰ter hat sich die Lage immer noch nicht gebessert. Die Wolkenbank im Osten liegt wie Beton. Die K‰lte knabbert sich langsam durch die diversen Textilschichten, in die ich mich vorsichtshalber geh¸llt habe. Im Hintergrund f‰hrt ein Fischkutter vorbei, das Tuckern des Motors ¸bertˆnt fast mein Z‰hneklappern. 6:21 Uhr – die Sonne sollte jetzt eigentlich ¸ber den Horizont lugen. Tut sie hinter der Wolkenbank wahrscheinlich auch. Wenigstens wird es heller. Missmutig nehme ich die Kamera vom Stativ, packe Stativ und Fernauslˆser in den Rucksack, den ich – Kamera noch in der Hand – schultere. Dann stapfe ich die Wasserkante entlang, Richtung ÑS¸fle Seebr¸ckeì und Parkplatz. Und auf einmal geht alles ganz schnell. Die Wolkenbank gibt sich der Kraft der Sonne geschlagen und bricht auf. Schlagartig gibt es Licht, Farbe und… wie bestellt… dieses St¸ck Treibholz. So schnell hatte ich die Kamera noch nie auf dem Stativ ?? Das Licht meinte es ab da sehr gut mit mir und ich habe bestimmt noch 30 Minuten mit Wind, Wasser, Licht und diversen Treibholzst¸cken gespielt… bis mir die Ostsee den obligatorischen Abschiedskuss gab und feucht-frˆhlich mit Hilfe einer kleinen Welle in meinen Wanderschuh eindrang.